Wussten Sie schon, dass sich bei Lebensmittelproben die Hälfte der Beanstandungen auf Etikettenschwindel und Mogelpackungen bezieht? Das Jahr für Jahr. Die Behörden und Ministerien wissen also, was los ist. Aber werden Kunden über die Verstöße informiert? Werden Hersteller, Händler und Produkte genannt? Nein. Stattdessen tut Verbraucherministerin Ilse Aigner auch noch so, als seien sie und ihr Ministerium von Imitaten, versteckten Zusatzstoffen und tricksenden Anbietern überrascht und fordert eine schärfere Kennzeichnungspflicht, die das Problem nicht löst. So hagelt es wieder Lippenbekenntnisse von Politikern und verhöhnende Phrasen von Lobbyisten.
Chef-Lobbyist der deutschen Ernährungsbranche, Matthias Horst vom deutschen Spitzenverband. In einem aktuellen Spiegel-Interview gibt Horst zu verstehen, wer an der Misere eine Mitschuld trägt: "Wenn man immer billiger essen will, dann kann man nicht erwarten, immer etwas ganz Besonderes zu bekommen." Aha, echter Käse ist also mittlerweile etwas "ganz Besonderes". Der Kunde ist demnach auch noch selbst schuld, wenn der Pizza-Bäcker das Imitat auf den Teig packt. Horst weiß auch ganz genau, was gegen den Betrug hilft: "Gucken Sie genauer und häufiger hin", rät er dem Verbraucher. Der Kunde ist also selbst der Depp, wenn er auf den Bluff reinfällt. Etikettenschwindel ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Neben Mogel-Schinken und Analog-Käse gibt es eine Palette von Produkten, bei denen die Lücke zwischen Schein und Sein weit auseinander klafft. Das ist der ganz normale Wahnsinn im Supermarkt. Etiketten lügen wie gedruckt, heißt es auf abgespeist.de.
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